FAQ Hausgeburt

FAQ- häufig gestellte Fragen zur Hausgeburt

Wann melde ich mich an?
So früh wie möglich. Die Anmeldung erfolgt über das mainGeburtshaus in Würzburg.

Ab wann darf das Baby zu Hause zur Welt kommen?
Ab Beginn der 37 sten Schwangerschaftswoche. Denn dann haben die Organe die notwendige Reife, um mit dem Leben außerhalb der Gebärmutter gut zurecht zu kommen.

Bis wie weit über dem errechneten Geburtstermin darf das Baby im Geburtshaus geboren werden?
Spätestens ab dem 14.Tag über dem errechneten Termin ist eine Geburtseinleitung in der Klinik nötig.

Wer trägt die Kosten?
Alles, was von der Hebamme im Rahmen unserer Hebammengebührenordnung geleistet wird, bezahlt die gesetzlich Krankenkasse. Dies umfaßt die Schwangerschaftsbetreuung, die Hausgeburt und die Wochenbettsbetreuung.

Für die Rufbereitschaft, die drei Wochen vor dem Termin beginnt und nach max. 14 Tagen über dem Termin endet, bekommt die Hebamme 250-300 Euro. Diese Kosten werden noch nicht von allen Krankenkassen übernommen, müssen also manchmal noch privat gezahlt werden. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse. Die privaten Krankenkassen und auch manche Beihilfestellen erstatten leider nicht alle Hebammenleistungen – im Einzelfall muß genau nachgefragt werden.

Kommt ein Arzt zur Geburt dazu?
Nein. Nach dem Hebammengesetz dürfen Hebammen normale Geburten ohne Anwesenheit eines Arztes begleiten, während Ärzte eine Hebamme dazurufen müssen. Hebammen sind aber verpflichtet, bei Komplikationen einen Arzt hinzuzuziehen. In so einem Fall fahren wir bei den ersten Anzeichen für Unregelmäßigkeiten in die Klinik, denn dort ist eine intensivere Überwachung und ggf. Therapie möglich.

Was ist wenn „etwas“ passiert?
Die Hebamme bespricht ausführlich innerhalb der sog. Risikoaufklärung mit Ihnen, welche Komplikationen auftreten können und wie im Einzelfall reagiert wird. Dazu gehört das notwendige Notfallmanagement (Notfalltelefonliste, welche Klinik? Klinikkoffer bereit, Auto mit ausreichender Tankfüllung vorm Haus, Aufgabenverteilung u.v.m.)

Wie häufig kommt es zu Komplikationen? Ca. 10-12% der geplanten Hausgeburten müssen in der Klinik beendet werden. Die allermeisten Verlegungen erfolgen vorsorglich und ohne Zeitdruck. 96% der verlegten Frauen können in der Klinik noch auf normalem Weg gebären, in 4% ist ein Kaiserschnitt notwendig.

Wer betreut uns wenn die Hebamme im Urlaub ist?
Wir stehen mit Kolleginnen, die uns in diesem Fall vertreten, in Kontakt.

Wer darf alles bei der Geburt dabeisein?
Ob sie sich die Anwesenheit einer oder mehrerer nahestehender Menschen wünschen, ist allein ihre Entscheidung. Auch für die betreuende Hebamme kann es erleichternd sein einen „Gehilfen“ zu haben. Gerne kommen auch eine Kollegin oder Hebammenschülerin zur Geburt dazu. Wir respektieren aber auch den Wunsch der Mutter nach größtmöglicher Ruhe und Alleinsein.

Dürfen Geschwisterkinder dabei sein?
Ja, selbstverständlich. Bei der Beantwortung dieser Frage sollten die Wünsche und Bedürfnisse der Frau und der Kinder berücksichtigt werden.

Wird ein Dammschnitt gemacht?
Wenn es notwendig wäre, ja. Meistens entsteht die Notwendigkeit nicht, weil die Frauen zu Hause ihre Geburtsstellung so wählen, dass sich ein Dammschnitt erübrigt.

Wer näht, wenn etwas gerissen oder geschnitten ist?
Kleine Verletzungen und Dammschnitte, bei denen das Ende der Wunde sichtbar ist, näht die Hebamme selbst, natürlich mit örtlicher Betäubung. Unübersichtliche Verletzungen werden besser in der Klinik genäht.

Was passiert wenn das Baby z.B Atemstörungen hat ?
Für diesen Fall hat die Hebamme Sauerstoffflasche und Beatmungsbeutel bereit. Die Kinderklinik wird natürlich umgehend alamiert. Von dort wird in solchen Fällen sofort ein Arzt mit Kinderkrankenschwester und allen nötigen Medikamenten geschickt. Hausgeburtshebammen sind durch regelmäßige Fortbildungen in der Neugeborenenreanimation stets für diesen Notfall gewappnet.

Wie lange nach der Geburt bleibt die Hebamme?
Die ersten zwei bis drei Stunden bleibt die Hebamme auf jeden Fall noch da, bei Bedarf auch länger.

Wer übernimmt die Wochenbettbetreuung und wie lange?
In der Regel „Ihre“ Hebamme. Sie besucht Sie in den ersten Tagen einmal täglich und begleitet die Familie noch so lang weiter, bis „alles flutscht“.

In der Art und Weise
wie eine Gesellschaft
ein Neugeborenes empfängt,
zeigt sie ihre tiefen Ressourcen und ihr Wissen vom Leben.

Jaques Gelis